
Bitte gut schütteln!
Ihre Entstehungsgesichte liest sich wie ein Hollywood-Drehbuch: Der Chirurgieinstrumenten- Mechaniker Erwin Perzy I schuf in den 1890er Jahren in einem Hinterhof eine Zauberwelt, in der man es per Handbewegung schneien lassen konnte.

Die sogenannte Schusterkugel war eine Glaskugel mit rohrförmigem Ende und wirkte durch das eingefüllte Wasser wie eine Lupe. Der Erfinder fügte Stoffe hinzu, die das Licht reflektieren sollten – den schönsten Effekt hatte Gries, der wie echter Schnee nur langsam absank. Danach setzte er eine bereits gefertigte Miniatur der Wallfahrtskirche Maria Zell hinein – und schrieb Geschichte. Perzy nannte sein Werk „Glaskugel mit Schnee-Effekt“ und gründete um 1900 den eigenen Betrieb, der – einst vom Kaiser Franz Josef persönlich ausgezeichnet – und auch heute noch von seinen Nachkommen geleitet wird. Nachahmungen gibt es viele. Aber die original Wiener Schneekugeln werden in Handarbeit gefertigt und in die ganze Welt verschickt. Interessierte können sogar ein eigenes Schneekugel- Museum in Wien besuchen. Um die 200.000 Stück mit unterschiedlichen Motiven verlassen pro Jahr die Manufaktur, ihr berühmtester Fan ist der ehemalige US-Präsident Bill Clinton.