L. Heiner

Himmlische Genüsse per Handarbeit

Rund um 1840 beginnt die Geschichte der Konditorei und Confiserie-Kette Heiner: Firmengründer Andreas Rabl machte sich selbstständig und kaufte eine seit dem Jahr 1700 bestehende Bäckerei auf. Von da an ging es für den Traditionsbetrieb stets steil bergauf: Rabls Schwiegersohn erarbeitete sich mit seinen Torten und Pralinen den Titel eines „Königlich Bayerischen Hoflieferanten“, sein Sohn Ludwig Heiner, nachdem die Konditoreikette heute noch benannt ist, schaffte es durch die Aufnahme in die Lieferantenliste an den Hof von Franz Josef I. sogar zum Titel eines K.u.K. Hofzuckerbäckers.

Vor über vierzig Jahren, also lange nach Ende der Monarchie, wurde „der Heiner“, wie er von der Bevölkerung liebevoll genannt wird, auch von der Republik Österreich geehrt – seither ist dieser Name neben dem K.u.K. Doppeladler auch mit dem Wappen der Republik verbunden. Dass Heiner durchgehend so erfolgreich war, ist auf ein simples Rezept zurückzuführen: So viel wie möglich wird selbst und per Hand hergestellt. Sogar die Marillenmarmelade, die in verschiedenen Süßspeisen zur Anwendung kommt, wird in der eigenen Küche eingekocht. 

Heiner ist eines der wenigen Unternehmen in Österreich, das seit sechs Generationen im Familienbesitz ist – und sich der Moderne trotzdem nicht verwehrt. Ihre Torten werden sorgsam in Holzschachteln verpackt in alle Welt geliefert.

Heiner „Linzertorte“: In der Ruhe liegt der Geschmack

Wer hat sie erfunden – die fruchtige Torte aus Mürbteig? Das älteste überlieferte Rezept für eine Linzer Torte findet sich im Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa aus Verona aus dem Jahre 1653. Das Werk trug den klingenden Namen „Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding“. Sein größter Schatz ist auch heute noch Kult – wobei eine ähnliche Rezeptur bereits im römischen Reich populär war. So oder so: Die Linzer Torte ist das älteste Backwerk, das wir kennen. Sie wird mit Ribiselmarmelade verfeinert und nie frisch aus dem Ofen genossen – sie muss einige Tage ruhen, damit die Füllung gut durchziehen kann.


Heiner „Marzipanfrüchte“: Die süßesten Früchte der Welt

Marzipan stammt ursprünglich aus dem Orient und kam über Spanien bis nach Österreich. Lange Zeit blieb die aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser hergestellte Leckerei Königen und Adligen vorbehalten, da die Zutaten sehr kostbar waren. Die süße Masse wurde im Mittelalter sogar in Apotheken gehandelt, weil sie als verdauungsfördernd, kräftigend und sogar als Potenzmittel gehandelt wurde. In der Konditorei Heiner gibt es Marzipan in einer besonders farbenfrohen Variante: Miniatur-Orangen, Bananen, Zitronen, Erdbeeren oder Äpfel schmecken sogar Obstmuffeln und sehen täuschend echt aus – nur ein bisschen kleiner als das Original.